Montag, 5. Februar 2007
Vom Buran verweht
Eine der letzten Nächte fanden die Einwohner Astanas keinen Schlaf: wegen des Windes. Hört sich komisch an, war aber so. Dieser fand an sämtlichen Ritzen unserer Wohnung Eingang und ließ Türen und Fenster bedrohlich knarzen. So dass wir bei unserem nun fast schon täglichen DVD-Abend (dazu ein andermal mehr) starke Zweifel hatten, ob wir wirklich allein in der Wohnung waren. Denn der Buran sauste, durch keinen Baum und keinen Hügel gebremst, aus der Steppe durch Astana. Tüten tanzten durch die Luft und die Wolken gaben sich ein Wettrennen mit sich selbst. Wenn man sie beobachtete dachte man, jemand hätte die Realität - und nicht nur die vorbeiziehenden Wolken- auf "Fast Forward" gestellt.

Erst links, dann rechts innerhalb weniger Sekunden




Tagsüber sah man den Wind Passanten unfreiwillig über Eisflächen schieben oder gegen unsichtbare Kräfte ankämpfend. Sobald der Wind dann unerwartet nachließ, sah man diese dann einen Schritt vorwärts fallen, weil der Widerstand sich von einer Sekunde auf die andere im wahrsten Sinne des Wortes in "Luft aufgelöst hatte".

Aber eine kasachische Wetterregel lautet wohl ungefähr so, das hat mir ein Taxifahrer gesteckt: Starker Buran, wenig Kälte. Also auch vorerst keine Rückkehr der -30°Celsius. Köb Rachmet. Inch`Allah.

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