Montag, 5. März 2007
Wortjongleure oder der Sufismus
Machrab: Le vagabond flambouyant. Anecdotes et poemes soufis, traduit de l´ouzbek par Hamid Ismaiilov. Connaissance de l´Orient.

Machrab lebte im 17. Jahrhundert im heutigen Usbekistan und starb in Samarkand. In Zentralasien sind seine revolutionären und Gedichten aufgrund ihrer besonderen Lyrik sehr bekannt: Sie sind so perfekt wie originell.

Ich bin sicher, dass diese zufaellige Auswahl an Zitaten aus diesem Buch viel an Ihrer Kraft verloren haben. Wuerde man sie in der Originalsprache lesen, die so voll an Bildern und Metaphern ist, so müssen diese noch stärker beeindrucken. Aber mir gefaellt allein schon diese "armselige" Version die zuerst aus dem Usbekischen ins Französische und von mir zurück ins Deutsche übersetzt wurde.


Die Freude der Trauer am Leben

*Ich bin der, der weint, voll von Leben.
*Auch wenn meine Lippen lachen, so weint doch mein Herz.
*Ich weine wie es im Monat April regnet.
*Wenn das Königreich des Herzens sich in 1000 Stücke sprengt, dann kommt auch Feuchtigkeit in die Augen.

Wo wir stehen

*Dein Schmerz ist über mein Herz gefallen: was erzählt es, wenn es aufgehört hat zu weinen?
*Wenn die Blumen deines Blicks in meiner Seele blühen, woher wächst dann der Jasmin am Straßenrand?
*Was willst du mit all dem Platz und der Zeit anfangen?
*Was, wenn kein Liebhaber kommt, und sich nicht an deiner Liebe entflammt, wenn kein Schmetterling herbeifliegt, der sich an deinem Mund niederlässt und entflammt?
*Wenn der Mensch ein Vagabund ist, so sind wir alle Fremde.

Liebe zur Wahrheit

*Oh, schöne Freundin meiner Seele, wo bist Du?
*Wenn ich 1000 Seelen hätte, würde ich sie ihr opfern. Sie hat mich entfacht und verbrannt- und ist weitergegangen.
*Ich möchte, dass der Vogel meines Herzens nicht deine Sonne verlässt.
*Deine Worte sind das Parfum der Wahrheit.
*Der Tod ist nichts anderes als das was einen liebenden Mann erwartet.

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